Mensch ärgere dich nicht

Der Kalte Krieg ist vorbei. Oder vielleicht doch nicht?  Ein Blick auf die Visabestimmungen für Menschen mit amerikanischer Staatsbürgerschaft könnte auf das Gegenteil hindeuten.  Die gute Nachricht ist allerdings, dass wir wunderbare Pässe besitzen, deren Wert beim Reisen in Richtung Osten richtig deutlich wird. Für die ersten zwei Visa (Transitvisum für Weißrussland und 30 Tage Touristenvisum für Russland) durften wir zusammen 140 EUR auf den Tisch legen. Zwei US-Amerikaner hätte der gleiche Spaß gut 460 $ gekostet und dazu noch ein ganzes Extrabündel toller Gehirnjogging-Fragen im Stile von:  „List all countries you have visited in the last ten years and indicate the year of visit”. Allerdings muss man sich auch eingestehen, dass es die Amis  einfach verdient haben 😉 Die sind ja schließlich auch nicht gerade fantasielos, was intelligente Fragen bei der Einreise oder Hürden auf dem Weg zu einem Visum angeht.

Aber auch bei Russland- Visa für Europäer sind, „aufgrund des Prinzips der Gegenseitigkeit“, neue Hürden aufgebaut worden. So müssen Deutsche seit 2010 ihre Rückkehrwilligkeit nach Deutschland belegen, z.B. über einen festen Arbeitsvertrag in Deutschland oder einen Grundbucheintrag über Immobilienbesitz. Da uns zurzeit an beidem fehlt, kam es doch ganz gelegen, ein Reisebüro zu finden, das “durch  jahrelange gute Geschäftsbeziehungen“ zur russischen Botschaft ein Visum ohne Rückkehrwilligkeit besorgen konnte 🙂

Andersherum funktioniert das Ganze wohl leider nicht so unbürokratisch. Wenn man sich anschaut, welche Sicherheiten und Nachweise Deutschland für die Ausstellung eines Visums von Menschen aus Schwellen- und Entwicklungsländern fordert, können einem reisebegeisterte Menschen mit der falschen Staatsangehörigkeit wirklich Leid tun. Aber die Staaten spielen ihre Version von „Mensch ärgere dich nicht“ ohne Handicap, so dass die Chancen, ins Ziel zu kommen, verdammt ungerecht verteilt sind.

Hoffen wir mal, dass es für uns so geschmeidig weitergeht wie bisher. Denn auch unser drittes Visum für die Mongolei haben wir ohne Probleme bekommen. Und das sogar innerhalb einer Rekordbearbeitungszeit von nur zwei Tagen. Die restlichen Visa werden dann aber erst unterwegs beantragt. Über spannende Entwicklungen in unserem persönlichen „Mensch ärgere dich nicht“ Spiel werdet Ihr an dieser Stelle auf dem Laufenden gehalten.

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