Noch 50 Tage!

Da es nur noch gut 50 Tage sind, bis es endlich losgeht, und ich gerade heute den Nachsendeauftrag bei der Post eingerichtet habe, gibt es auch hier mal wieder sozusagen eine kleine Nachsendung der Ereignisse der letzten Wochen.

Zunächst einmal haben wir das von Douglas Coupland in Generation X beschriebene „Downnesting“ etwas abgewandelt vollzogen. Statt in ein kleineres Haus (wir hatten noch nicht mal ein großes) zu ziehen, damit unsere erwachsenen geschiedenen Kinder (die es noch nicht gibt) sich nicht wieder einnisten können, haben wir einfach unser großes 2,5 kg Zelt gegen ein amerikanisches (made in China, aber Preis made in USA) 1kg Leichtgewichtszelt (Big Agnes Fly Creek UL 2) eingetauscht. Und ich muss sagen, es ist wirklich winzig. Ein Hauch von Nichts würde man dies in einem anderen Kontext wohl nennen.

Big Agnes Fly Creek UL2

Leseverstehen: Welches Zelt wurde im vorhergehenden Text beschrieben? (Kleine Hilfestellung: Das Ding im Hintergrund ist kein Zelt)

Was nicht passt, wird passend gemacht.

Vor knapp drei Wochen erfolgte dann auch der erste Praxistest, der leider ohne Regen stattfand, so dass wir zur Dichtigkeit noch nicht viel sagen können. Zumindest passen wir beide irgendwie hinein, und wenn wir etwas kuscheln, werden auch die Rucksäcke noch Platz finden. Insgesamt sind wir jetzt mit unserer Campingausrüstung (Zelt, zwei Isomatten und zwei Schlafsäcken) bei knapp 3,5 kg Gewicht, was doch schon ziemlich beeindruckend ist, wenn ich das mal mit unserer älteren Ausrüstung (5,5 kg) vergleiche. Lediglich Temperaturen von unter 5 Grad wären doch etwas unkomfortabel 🙂

 

Und da die Reisevorbereitungen mit den Hochzeitsvorbereitungen Hand in Hand gehen, gibt’s auch noch ein kleines Hochzeitsupdate. Hier haben wir zumindest den Papierkrieg sowohl an der deutschen als auch an der polnischen Behördenfront gewonnen, und ich habe endlich das bereits im letzten Beitrag angesprochene Ehefähigkeitszeugnis erhalten. Das Hochzeits-Abi sozusagen. In Deutschland wird da ein riesen Tamtam drum gemacht, und in Polen ist Ania einfach aufs Amt gegangen und hatte es nach 20 Minuten in der Hand.

Und um noch ein bisschen über die deutschen Beamten zu lästern, muss ich jetzt auch noch die Geschichte von Herrn K., einem hochmotivierten Mitarbeiter des Standesamtes in K., erzählen. Die Masche von Herrn K., zu dessen Verteidigung man einräumen muss, dass jeder „Kunde“ zunächst an seinem Büro vorbeiläuft,  sieht dabei folgendermaßen aus: Ein Kunde, nennen wir ihn in dieser Geschichte mal Herr J., klopft an der Tür und steckt den Kopf ins Büro hinein. Herr K., „schwer“ beschäftigt, brummelt ein „warten Sie draußen, Sie werden dann hereingerufen“. Nach 5 Minuten kommt Herr K. dann aus seinem Büro, sperrt selbiges ab und verschwindet spurlos,  ohne den Kunden, ähh  Bittsteller, auch nur eines Blickes zu würdigen (böse Gerüchte sprechen von einem Reizdarmsyndrom als Folge eines plötzlichen und unerwarteten Kundenkontaktes). Nachdem Herr J. beim ersten Besuch das kindliche Gefühl der Verlassenheit überwunden hatte und bei einer der netten Kolleginnen klopfte, wurde ihm dann aber zügig geholfen.

Beim zweiten Besuch, als sich diese Geschichte zunächst genau wie beschrieben wiederholte, klärte sich für Herrn J. dann auch das Geheimnis um das Verschwinden von Herrn K. auf. Da eine Kollegin gerade in ihr Büro zurückkam, konnte Herr K. auf frischer Tat ertappt werden. Dieser schleicht sich nämlich über die Büros seiner Kollegen, am Kunden vorbei, in sein eigenes Büro zurück. Das nenne ich mal eine patentwürdige Stressvermeidungsstrategie 😉

Wer demnächst mal in K. am Rathaus vorbeikommt, sollte einfach mal im Standesamt an der ersten Tür auf der linken Seite klopfen, um dieses Schauspiel in freier Wildbahn live zu erleben. Außer es ist mal wieder von 8:30 bis 12:30 Dienstversammlung …

Dieser Beitrag wurde unter 01. Vorbereitung veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

Die Kommentarfunktion ist geschlossen.